Christian Hackbarth-Johnson

Achtsamkeitsmeditation, Zen und kontemplatives Gebet

Was ist Achtsamkeitsmeditation? Was ist Zen? Was ist Kontemplation?

Christian sitzt auf einem Stein am Ufer eines Flusses im Schneidersitz mit dem Rücken zur Kamera und schaut auf das Wasser.

Achtsamkeitsmeditation ist das Einüben einer anhaltenden bewussten Aufmerksamkeit. Dabei kann die Fokussierung enger oder weiter sein, sie kann sich auf etwas Körperliches richten, auf Empfindungen, auf mentale Gegenstände wie Gedanken oder Gefühle oder auf „Wahrheiten“, wie z.B. die Vergänglichkeit oder Unbeständigkeit des Daseins, oder auch die Existenz einer letzten Wirklichkeit jenseits der Unbeständigkeit. Achtsamkeitsmeditation hilft, die Selbst- und Fremdwahrnehmung zu klären und zu erweitern und hilft, sich von Identifikationen zu befreien. Sie kann im Sitzen, Gehen, Liegen, in Yogabewegungen oder auch in allen Verrichtungen des Alltags geübt werden.

Ganz ähnlich das Zen. Herz des Zen ist die Sitzmeditation. Man sitzt mit aufrechtem Oberkörper still und unbeweglich und übt z.B., sich des Atems gewahr zu sein. Die Aufmerksamkeit auf den Atem ist eine einfache, grundlegende Übungsweise, die sich in der einen oder anderen Form in fast allen Religionen findet. Die gesammelte Aufmerksamkeit auf einen einzigen Gegenstand der Aufmerksamkeit (neben dem Atem gibt es viele andere Möglichkeiten), bzw. auf das Gesamte aller Gegenstände ohne auszuwählen, gepaart mit einer Haltung der Gelassenheit und Absichtslosigkeit, reinigt und öffnet unser Bewusstsein für die Tiefe der Wirklichkeit, ein intuitives Bewusstsein der Einheit des Seins.

Das kontemplative “Gebet der Ruhe”, das stille, gedankenfreie Sitzen in der göttlichen Gegenwart, ist der Zen-Meditation sehr verwandt, wobei der Vorstellungsrahmen theistisch ist, das heißt, auf Gott bezogen.

Ich halte es hier mit der Aussage des indischen Yogi-Philosophen Sri Aurobindo: Der persönliche Gott hat aus Gnade die Form der Unpersönlichkeit angenommen, um uns von falschen Vorstellungen über das Göttliche zu reinigen.

In meiner Anleitung beziehe ich mich auf Texte und Vorstellungen westlicher wie östlicher, traditioneller wie moderner Spiritualität. Leitvorstellung ist dabei eine integrale, auf die heutige Zeit bezogene Spiritualität.

Logo: Skizze von einem meditierenden Menschen

Angebote:

Einführungskurse in Zen-Meditation über die VHS-Dachau mit ca. 10 Abenden jeweils im Sommer- und im Wintersemester. Seit SoSe 2021 werden die Kurse als Hybridkurse angeboten. Man kann also auch online daran teilnehmen.

Zen und Yoga Übungstage ca. 4x pro Jahr: So 9:00 - 18:00, jeweils mit thematischem Schwerpunkt, Sitzmeditation, Yoga, Vortrag, Gespräch.

Mehrtägige Retreats (vom Wochenende bis zu einer Woche) finden im Ökumenischen Zentrum für Meditation und Begegnung Neumühle im Saarland, im Domicilium in Weyarn, im Ökumenischen Haus der Stille Puregg in Österreich und im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg statt.

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Mein Hintergrund:

Schon sehr früh in meiner Zen-Praxis fühlte ich den Drang, die Übung weiterzugeben. Die ersten Kurse hielt ich 1987 in der Evangelischen Studentengemeinde in Tübingen. Seit 1994 biete ich, autorisiert von meinem wichtigsten Lehrer, Professor Dr. Michael von Brück, regelmäßig Einführungskurse in Zen- und Yoga an. Geübt habe ich auch bei Gesshin Prabhasa Dharma Roshi, AMA Samy, Kobun Chinu Roshi, Jon Kabat-Zinn und Saki Santorelli. Wie Michael von Brück kombiniere ich Zen mit Yoga, der buddhistische Hintergrund wird in einen integral-interreligiösen Kontext gestellt.